Personen und Familien
Johann Christian Friedrich Müller
Schmied und späterer Eisengießereibesitzer in Demmin
Geboren am 23. März 1805 in Demmin
Gestorben am 16. Januar 1896 in Demmin
Eheschließung am 30. März 1832 mit Sophie Friederike Luise Schneider,
der Tochter von Johann Ulrich Schneider und Maria Dorothea Schneider geb. Schröder.
Fotografie der Kinder des Johann Christian Friedrich Müller und der Sophie Friederike Luise Müller geb. Schneider, ohne Datum
Oben von links nach rechts: Auguste, Franz, Ernst, Marie Anna
Unten: Ida, Hermann
Zur Verfügung gestellt von einem Nachkommen der Familie Müller.
National und Urlaubs-Pass des Landwehr-Infanteristen Müller zu Demmin, 29. September 1831
Zur Verfügung gestellt von einem Nachkommen der Familie.
Bürgerbrief von Johann Christian Friedrich Müller, ausgestellt am 20. Dezember 1831
Zur Verfügung gestellt von einem Nachkommen der Familie.
Urkunde über die Ernennung als Schmiedemeister, Loitz, 07. Oktober 1843
Ehren-Schützenabzeichen der Demminer Schützengilde, 1851
Verliehen an Johann Christian Friedrich Müller
Ausschnitt aus dem Demminer Tageblatt vom 22. Dezember 1881
Abschrift des Patents zur Ernennung als Commissionsraths, 14. Dezember 1883
Zur Verfügung gestellt von einem Nachkommen der Familie.
Abschrift des Schriftwechsels zum 60-jährigen Bürgerjubiläum, 20. Dezember 1891
Zur Verfügung gestellt von einem Nachkommen der Familie.
Ausschnitt aus dem Demminer Tageblatt vom 22. Dezember 1891
Musik-Programm des 2. Pommerschen Ulanen-Regiment Nr. 9 anlässlich des 90. Geburtstages, 1895
Zur Verfügung gestellt von einem Nachkommen der Familie.
Bericht über die Feier des 90. Geburtstages von Johann Christian Friedrich Müller, 23. März 1895
Demmin, 23. März 1895.
Über die Feier des neunzigsten Geburtstages unseres hochverehrten Mitbürgers, des Königlichen Kommissionsrats Chr. Müller, erfahren wir folgende Einzelheiten, die die Leser dieses Blattes gewiss interessieren werden, da der jugendliche Greis, der sich noch einer seltenen Körper- und Geistesfrische erfreut, zu den bekanntesten und allgemein geachteten Persönlichkeiten nicht nur der Stadt, sondern auch des Kreises gehört.
Um 7 Uhr früh brachten die Trompeter des hiesigen Ulanen-Regiments ein Ständchen, das mit dem Chrola „Lobe den Herrn“ begann und unter anderen die herrliche Komposition „Salve Caesar Germanorum“ von Linnarz (nach einer Dichtung eines Familienmitgliedes) vorführte. Nach dem Ständchen versammelten sich sämtliche Kinder und Kindes-Kinder, 33 an der Zahl, und brachten ihre Glückwünsche und Geschenke dar. Nach und nach erschienen Deputationen aus der Stadt, zuerst die Arbeiter aus der Müller’schen Maschinenfabrik, von denen noch 8 unter der Leitung des Jubilars jahrelang tätig gewesen waren. Diese widmeten dem früheren Chef und Begründer der Fabrik eine kunstvoll gedruckte Adresse mit einem den Gefeierten sowie die Geber gleichmäßig ehrenden Festgedichte. Danach ließ die Schützengilde durch ihre in Paradeuniform erschienenen Schreiben anzeigen ihrem Ehrenmitglied und langjährigen Kameraden eine stattliche Bronzebüste Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II. Nebst einer von Max Bormann äußerst geschickt und sinnig ausgeführten Federzeichnung-Adresse darbringen. Danach erschienen die Altersleute der Gilde und übermittelten persönlich die Wünsche der Gilde.
Weiter nennen wir eine Deputation der Stadtverordneten-Versammlung, deren tätiges Mitglied der Jubilar jahrelang gewesen ist, unter Führung ihres Vorstehers Rechtsanwalt Müller.
Der Magistrat war vertreten durch den Bürgermeister Knitter, den Syndikus Hirsch und drei Stadträte. Die Vogelschützengesellschaft brachte ihrem Ehrenmitglied durch die Vorstandsmitglieder ihre Glückwünsche dar. Den Schluss der Deputationen bildeten die Vertreter des Malteser-Ritterordens, den ihrem hochgeschätzten Ordens-Ehrengroßmeister eine mächtige Figur eines Urgermanen im Bärenfell mit dem Trinkhorn in der Hand überbrachten. Der Führer der Deputation, Justizrat Dr. Tzschirner, trug ein von ihm selber verfasstes, die Urkraft und urdeutsche Gemütlichkeit ihres Ehrenmitgliedes feierndes, an die alte deutsche Sage mit köstlichem Humor sich anlehnende Festgedicht vor.
Unter den sonstigen zahlreichen Gratulanten erwähnen wir den Superintendenten Thym und Archidiakons Schwing, die Amtsgerichtsräte Rhade und Görcke und den Gymnasialdirektor Schneider. Zahlreich liefern die Telegramme und Glückwunschschreiben, zu großem Teil auch in poetischer Form, ein, u.a. auch von den hiesigen Postbeamten und der freiwilligen Turnerfeuerwehr.
Nicht minder zahlreich waren die herrlichen Blumenspenden und sinnigen Geschenke. Wie wir erfahren, hat das Geburtstagskind in voller Rüstigkeit alle Anstrengungen des Festtages glücklich überstanden und bis in die Nacht hinein an der engeren Familienfeier teilgenommen.
Abschrift der Plakette
Zum 90. Geburtstage
überreichen
die Schützenkameraden als Zeichen der Hochachtung
ihren verehrten Ehrenmitgliede
Herr Comissions-Rath Christian Müller
die Büste Sr. Majestät des Kaisers.
Gez. Woedtke. Gahl. Westphal. Rickermann. Günther. Schramm. Stark. Schuhmacher. Wegner. Häwert. Mews. Kolbe. Assmus. Bruhn. Bergwitz. Buske. Bartels. Baase. Daehn. Fründt. Friedrichs. Geese. Gremmels. Heiser. Heuer. Hoeck. Höffler. Kandler. Klänhammer. Körner. Gagemann. Lorenz. Malkewitz. Nebermann. Oerkwitz. Pfützner. Pölck. Peters. Pundt. Rosenkranz. Rabe. Schumacher Jr. Schwedt. Schröder. Sandhop. Stange. Storch. Vierke. Witt. Weixer. Weu. Wulff. Michael. Mönnig. Henning. Zöllner. Schünemann. Borgwardt. Lüdke. Remer. Bergwitz. Laasch. Miltzow. Rossow. Thermann. Steinert. Dürkop. Schray. Höffler. Kroll. Düvier. Altenhövel. Wilhelm Wendt. F. Fuhrmann. G.Wendt. Wilhelm Prahler. Weber. Hirsch- Staak. Zatzib. Baumann, Stadtkämmerer a.D.
Demmin, den 23. März 1895
Die Alterleute
gez. C. Neumann (L.S.) gez. F. Kasch
Auf der linken Seite des Diploms sind 2 farbig handgemalte allegorische weibliche Figuren mit der Inschrift 1805 /1895.
Größe des Diploms: 50 x 65 cm, gezeichnet von Max Bormann, Demmin.
An dem Ehren-Ordens-Groß-Meister Müller vom Malteser-Orden in Demmin, 23. März 1895
Gedächtnisrede am Sarge des Königl. Kommissions-Rathes Christian Müller, 20. Januar 1896
Gehalten vom Königl. Superintendenten Thym